Westerngitarre
Die Westerngitarre ist ein akustisches Instrument und wird auch als Stahlsaiten-Gitarre bezeichnet. Ihre Bauart wurde im Wesentlichen von Christian Friedrich Martin, dem Gründer der Martin Guitar Company, erfunden und weiterentwickelt. Mittlerweile werden alle hochwertigen Instrumente dieser Art nach dem Prinzip hergestellt. Die Westerngitarre unterscheidet sich in einigen Punkten von der Konstruktion klassischer Gitarren.
Unterschied der Westerngitarre zur Konzertgitarre
Der Korpus einer Westerngitarre ist um einiges größer als der einer Konzertgitarre. Die häufigste Form wird englisch als Dreadnought bezeichnet, es gibt aber auch sogenannte Jumbo-Modelle, die noch größer ausfallen, und Formen, die stärker an eine klassische Gitarre erinnern (Auditorium, Grand Auditorium). Auf der Innenseite der Decke wird ein spezielles Leistensystem aufgebracht, um die Stabilität zu gewährleisten. Die Stahlsaiten einer Westerngitarre entwickeln wesentlich mehr Zugkraft als Nylonsaiten. Zudem wird in den schmalen Hals ein Metallstab eingearbeitet, der ebenfalls der hohen Belastung entgegenwirken soll.
Die Decke wird in der Regel aus Fichtenholz, manchmal auch aus Zeder, gefertigt. Für hochwertige Instrumente werden nur beste Materialien, die lange gelagert haben, verwendet. Fichtenholz (z.B. Sitka-Fichte) hat einen weichen und klaren Sound. Spitzeninstrumente werden mit der Zeit immer besser, weil sich das Holz durch häufiges Spielen entsprechend einschwingt. Zargen und Boden bestehen meist aus Mahagoni, Palisander, Nussbaum und anderen Edelhölzern.
Der Hals besteht normalerweise aus zwei Teilen verschiedener Hölzer. Er ist ähnlich gebaut wie der einer E-Gitarre und läßt sich leichter bespielen als der breitere Hals einer klassischen Gitarre. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Anfänger. Andererseits erfordern die Stahlsaiten einen größeren Fingerdruck, was zu Beginn nach längerem Üben durchaus schmerzhaft sein kann. Nach einiger Zeit bildet sich auf den Fingerkuppen aber eine Hornhautschicht und das Problem tritt nicht mehr auf.
Eigenschaften der Westerngitarre
Eine Westerngitarre hat normalerweise 6 Saiten, es gibt aber auch Westerngitarren mit 12 Saiten. Bei den Saiten E, A, D und G wird ein Metallkern mit einem zweiten Metallfaden umwickelt (wound), H und E bestehen nur aus einem Stück (plain). Am Gitarrensteg werden sie nicht verknotet, sondern in Löcher in der Decke eingeführt und mit sogenannten Pins (Ball-Ends) gehalten. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel zum Thema Gitarrensaiten.
Die unterschiedliche Bauart, die Stahlsaiten und die Korpusgröße verleihen einer Westerngitarre einen klaren, hellen und druckvollen Sound, der um einiges lauter ist als der einer klassischen Gitarre. Deshalb bevorzugen Musiker, die Rock, Blues, Folk oder Jazz spielen, diese Art von Instrument gegenüber einer Konzertgitarre.
Besonderheiten der Westerngitarre
Im Laufe der Entwicklung sind einige Varianten in der Bauart und den verwendeten Materialien auf den Markt gekommen. Eine der wichtigsten ist die Westerngitarre mit Cutaway, einem Ausschnitt in der unteren Hälfte des Korpus, um die höheren Lagen besser bespielen zu können. Bei der Resonatorgitarre (auch Dobro genannt) wird für den Korpus meistens Metall verwendet. Im inneren befinden sich ein oder drei mechanische Lautsprecher, die das Instrument verstärken. Einen anderen Weg schlug die Firma Ovation in den 1960er Jahren ein. Nur die Decke und der Hals werden noch aus Holz hergestellt, der runde Bauch aus High-Tech-Verbundwerkstoffen, was den Instrumenten einen ganz eigenen Klang gibt. Für das Spiel in einer Band werden viele Westerngitarren heute mit einem Tonabnehmersystem ausgestattet und über einen Verstärker gespielt.
Neben den bereits erwähnten Herstellern kommen die besten Instrumente von Firmen wie Gibson, Yamaha, Ibanez, Takamine, Guild, Lakewood und anderen.
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