Aufbau einer Gitarre
Jede Gitarre, ob E-Gitarre, Westerngitarre oder Konzertgitarre, setzt sich im Prinzip aus den gleichen Elementen zusammen, wir bringen Ihnen den Aufbau einer Gitarre bebildert näher.
Der Kopf der Gitarre
Der Kopf einer Gitarre besteht aus der Kopfplatte, dem Sattel, den Wirbeln und der Stimmmechanik die dafür sorgt, dass die Akkorde korrekt erklingen.
Beginnen wir mit dem sogenannten Sattel auf dem die Gitarrensaiten in den dafür vorgesehen Einkerbungen aufliegen. Der Sattel ist quasi das Bindeglied zwischen der Kopfplatte und dem Griffbrett der Gitarre. Der Sattel kann aus diversen Kunststoffen, Hölzern wie z. B. Ebenholz, Graphit, Knochen oder auch aus verschiedenen Metallen bestehen. Knochensättel gibt es in zwei Ausführungen, ausgekocht und daher eher weißlich oder nicht ausgekocht, auch Fettsattel genannt, eher gelblich und durch den noch vorhandenen Fettanteil mit einer natürlicher Schmierfunktion ausgestattet.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Einbautechniken, entweder wird der Sattel unmittelbar vor das Griffbrett der Gitarre gesetzt, oder aber in einer ausgefrästen Nut direkt ins Griffbrett der Gitarre eingelassen. Der Sattel ist ausschlaggebend für die Toneigenschaften der leer angeschlagenen Saiten. Um die Eigenschaften einer gegriffenen Saite auf eine leer angeschlagene Saite zu übertragen gibt es bei manchen Gitarren den sogenannten Nullbund, was bedeutet, dass direkt hinter dem Sattel ein weiteres Bundstäbchen vorhanden ist. Die Saite kann somit nicht leer gespielt werden.
Weiterhin besteht der Kopf der Gitarre aus den Wirbeln, an denen die Gitarrensaiten befestigt und aufgerollt werden, und der damit verbundenen Stimmmechanik. Mit Hilfe der Stimmmechanik und einem Stimmgerät kann durch Erhöhen (aufrollen der Saiten) oder Vermindern (abrollen der Saiten) der Saitenspannung eine Stimmung erzeugt werden, eine höhere Saitenspannung bedeutet ein höherer Ton und eine niedrigere Saitenspannung erzeugt einen tieferen Ton.
Der Hals der Gitarre
Im Wesentlichen besteht der Hals einer Gitarre aus dem Griffbrett und den darauf fest eingelassenen Bundstäbchen. Das Griffbrett ist meist auf der Grundform des Halses aufgeleimt und besteht aus einem anderen Holz als der Hals selbst. Bei Gitarren mit Stahlseiten (wie z. B. Westerngitarren, E-Gitarren oder E-Bässen) wird der Hals im inneren durch einen verstellbaren Spannstab stabilisiert, da dieser sich sonst wegen der hohen Saitenspannung verziehen kann.
Das Griffbrett einer Gitarre ist mit den Bundstäbchen in Bünde unterteilt welche jeweils einen Halbtonschritt repräsentieren, zusätzlich sind bestimmte Bünde (3. 5. 7. 9. 12. Bund usw.) mit Markierungen versehen um Anhaltspunkte beim Greifen der Gitarrenakkorde zu haben. Die Form des Halses hängt von der Bauart der Gitarre ab. Klassische bzw. Konzertgitarren haben ein flaches Griffbrett und einen relativ breiten Hals. Bei E-Gitarren oder anderen Gitarren mit Stahlsaiten ist das Griffbrett nach oben gewölbt und der Hals etwas schmaler.
Durch das Herunterdrücken der Saiten in den verschiedenen Bünden werden mit Hilfe der Bundstäbchen die Saiten verkürzt und somit können verschiedene Akkorde oder auch einzelne Töne erzeugt werden. Töne zwischen den Halbnoten können auf einem Griffbrett mit Bundstäbchen nur mit zusätzlichen Tonformenden Hilfsmitteln wie z. B. einem Bottleneck, einem Slide und mit dem wohl bekanntesten - dem sogenannten Bending (dehnen der Saite nach oben oder nach unten) erzeugt werden.
Der Korpus der Gitarre
Bei einer akustischen Gitarre dient der Korpus als Resonanzkörper und besteht aus Boden, Zargen und Decke. Im Normalfall befindet sich in der Mitte der Decke ein Schallloch welches, je nach Bauart der Gitarre, rund oder Oval sein kann. Durch dieses Schallloch wird der Akkord bzw. die Töne, die durch das Anschlagen der Gitarrensaiten entstehen, nach außen transportiert.
Des weiteren befindet sich der Steg auf dem Korpus an dem das andere Ende der Saiten befestigt wird. Bei klassischen Gitarren mit Natur oder Nylonsaiten werden diese mit einer bestimmten Knoten-Technik befestigt. Bei Western- oder E-Gitarren mit Stahlsaiten befinden sich sogenannte Ballends an den Enden der Saiten. Diese werden mit einem Pin festgeklemmt oder einfach durch eine dafür vorgesehene Halterung gezogen und dadurch automatisch befestigt.
Wie auch beim Sattel und Hals, hängt, auch beim Korpus der Gitarre, der Klang im Wesentlichen von der Qualität des Materials ab. Der Korpus kann aus massivem oder geleimten Holz bestehen, doch eine Gitarre aus massivem Holz ist weitaus teurer. Weit verbreitete Materialien für Böden, Zargen und Decke sind unter anderem Ahorn, Birke, Fichte, Ebenholz, Zeder, Mahagoni oder Palisander aber auch andere Hölzer werden verwendet.
Bei der Westerngitarre oder der E-Gitarre sind oftmals weitere Elemente, wie z. B. Ein Schlagbrett, Tonabnehmer, Tremolo-Hebel und Kabelbuchsen, auf der Decke befestigt.